Am 25. April 2015 brach für viele Nepalesen im wahrsten Sinne des Wortes die Welt zusammen. Ein schweres Erdbeben erschütterte den Himalayastaat und machte ganze Dörfer dem Erdboden gleich. Das Epizentrum lag rund 80 Kilometer nordwestlich von Kathmandu - in der Region Tandrang. Genau dort, wo die Naturfreunde zusammen mit den Children of the Mountain einige Monate zuvor eine Schule errichtet hatten. Ebendiese war als einziges Gebäude im Ort einigermaßen unbeschadet erhalten geblieben. Auch Nachbeben, darunter ein besonders schweres am 12. Mai, konnten dem Bau nichts anhaben. Im Rest des Ortes Darme und auch in den umliegenden Dörfern blieb indes kaum ein Stein auf dem anderen.
Im Dezember 2015, etwas mehr als ein halbes Jahr später, da die Weltöffentlichkeit das Interesse an der Katastrophe längst verloren hat, begab sich eine kleine Naturfreunde-Delegation auf Lokalaugenschein. Mit dabei war auch ein Kamerateam, das die Eindrücke filmisch festhielt und diese nun bei verschiedenen Fernsehsendern und beim Bergfilmfestival präsentieren wird.
Die Reise führte von Kathmandu über teilweise unwegsame Straßen ins zerklüftete Tandrang-Gebiet. Schon im ersten Dorf Sankhar konnten wir sehen, wie massiv die Zerstörungen durch das Beben waren: Häuser, die inzwischen zum Teil notdürftig ausgebessert waren, von denen aber viele immer noch Schutthalden glichen. Schulen, die notdürftig ausgebessert und mit provisorischen Dächern versehen, dennoch genutzt wurden und den Schülern nun Unterricht „im Freien“ boten. Und schließlich Menschen, die immer noch in Behelfsunterkünften leben mussten - ohne sanitäre Anlagen, ohne Strom, zeitweilig gänzlich abgeschnitten vom Rest der Welt. Was den Menschen blieb, sind ihre Gärten, in denen alles wächst, was sie zum Leben brauchen. Der Naturfreunde-Delegation boten sie in allen Orten einen herzlichen Empfang, stets bereit, das Wenige, das sie hatten, mit den Gästen zu teilen.
Darme, das Dorf, in dem unsere Naturfreundeschule errichtet worden war, liegt an einem steilen Berghang. Unsere Schule hat das Erdbeben ohne Schaden überstanden. Die Schule bot den Bewohnern in den Tagen nach dem Beben eine erste sichere Unterkunft. Heute werden hier nicht nur die Kinder aus Darme selbst, sondern auch Schüler aus den umliegenden Dörfern unterrichtet, in denen nebst den Wohn- auch die Schulgebäude zerstört worden waren. Unsere kleine österreichische Naturfreundegruppe wurde sehr herzliche empfangen, brachte für die 75 Kinder eine Hilfslieferung und durfte einige Schulstunden mit ihnen genießen.
Der weitere Reiseverlauf hat dann aber gezeigt, dass die Folgen des Bebens nicht so bald behoben sein werden. Besonders betroffen von den Verwüstungen ist der Schuldorf Siddhakali. Es liegt hoch oben in den Bergen auf einer Passhöhe. Die Straße ist nur bis knapp unterhalb des Ortes einigermaßen gefahrlos befahrbar. Baumaterialien müssen zu Fuß hierher geschleppt oder - und das wollen wir nach Möglichkeit organisieren - per Hubschrauber eingeflogen werden. Der Wiederaufbau ist hier Schwerstarbeit und wird in Zusammenarbeit mit Children of the Mountain und dem nepalesischen Bildungsministerium durchgeführt. Im Frühjahr 2016 wollen die Naturfreunde im Rahmen einer geführten Trekking-Tour dabei auch selbst mit anpacken.
Täglich zu Fuß kommen in dieses Schuldorf aus der ganzen Region Tandrang ca. 650 Jugendliche. Alle Häuser sind vollkommen zerstört oder schwer beschädigt. Die Menschen hier haben nicht nur kein Dach mehr über dem Kopf, ihnen fehlt es an allem. Dies ist der Grund, weshalb die Naturfreunde ihre weitere Unterstützungsarbeit vor allem auf den kleinen Ort Siddhakali konzentrieren werden. Die gesamten Schäden einigermaßen reparieren zu können, würde die Kapazitäten jedweder Hilfsorganisation überfordern. Es kann also nur darum gehen, punktuell Hilfe zu leisten, die Schulen und somit die Bildung den Bewohnern in Tandrang zurückzugeben. Naturfreunde und Children of the Mountain bemühen sich, in diesem Sinne den gastfreundlichen Menschen aus Tandrang wieder Hoffnung zu vermitteln.
Die sich reichenden Hände im Naturfreundeloge werden zum Symbol unserer Solidarität!
Berg frei und Namaste
Termin der Trekking/Arbeitsreise nach Nepal
Di., 12.04.2016 bis Mi., 27.04.2016
Die Naturfreunde Österreich und die Hilfsorganisation Children of the Mountain organisieren eine große Spendenaktion für die Erdbebenopfer im Bergdorf Tandrang nahe Kathmandu. Es soll Geld für Nothilfe-Lieferungen, ein Wintercamp und den Wiederaufbau des zerstörten Bergdorfes gesammelt werden. Um dieses Projekt voranzutreiben, haben sich nun auch einige Persönlichkeiten aus Sport, Politik und Kultur bereit erklärt, ehrenamtlich zu helfen.
Obwohl Nepal vor allem für Wanderer ein interessantes Reiseziel darstellt, haben die Einwohner des Landes davon bis jetzt nur wenig profitiert. Vor allem in den Bergdörfern herrscht trotz des regen Tourismus nach wie vor große Armut. Bereits seit 2 Jahren sind die Naturfreunde NÖ gemeinsam mit der Hilfsorganisation Children of the Mountain in Nepal tätig, um den Menschen dort zu helfen. Mit der Kampagne „Klettern für Kathmandu“ konnten bisher über 10.000,- € gesammelt werden. Dieses Geld wurde vor allem in den Bau von Schulen und Kindergärten investiert. Dass sich die Investition in hochwertige und erdbebensichere Baustoffe gelohnt hat, wurde nach der furchtbaren Erdbebenkatastrophe vom 25. April 2015 sichtbar. Brian und John Matthews von den Children of the Mountain haben berichtet, dass diese Gebäude die einzigen im Dorf sind, die nicht zerstört wurden. Deshalb dienen sie nun als Notunterkünfte.
Das Beben hinterließ in Tandrang eine Spur der Verwüstung, den Menschen mangelt es an medizinischer Erstversorgung und Obdach. Alle 4 Mitarbeiter von Children of the Mountain in Kathmandu, welche das Beben überlebt haben konnten schon nach Tandrang vordringen. Da sich die meisten Hilfsorganisationen jedoch auf die Versorgung der Stadt Kathmandu konzentrieren, ist es unmöglich, einen Transport-LKW zu bekommen, um den Menschen in Tandrang zu helfen.
Deshalb versuchen die Children of the Mountain nun unermüdlich, den Menschen vor Ort zu helfen, sie mit dem Nötigsten zu versorgen. Gemeinsam mit den Naturfreunden ist außerdem eine Soforthilfe-Aktion in Planung. Es sollen Nothilfe-Lieferungen nach Tandrang gebracht werden: Schlafsäcke, Decken, Zelte, Medikamente. Auch das Dorf soll mit erdbebensicheren Baustoffen wieder aufgebaut werden - vorausgesetzt, es können genügend Spendengelder gesammelt werden.
Der Aufbau des Dorfes wird erfahrungsgemäß 3 bis 5 Jahre in Anspruch nehmen. Die Naturfreunde und Children of the Mountain planen deshalb auch ein bebensicheres Wintercamp, damit die Menschen in Tandrang den kommenden Winter überstehen können.
Die Naturfreunde NÖ haben in den letzten Jahre, in Zusammenarbeit mit Children of the Mountain, in Nepal 6 Schulen gebaut. Genau im Erdbebenzentrum in der Bergregion Tandrang. Alle 6 Häuser haben das Beben unbeschadet überstanden und dienen jetzt als Notunterkunft und Versorgungsstelle. In der Bergregion in der Nähe des Manaslu leben 7000 Menschen und fast alle Häuser sind zerstört. Die Naturfreunde Österreich starten jetzt eine Hilfsaktion für diese Menschen. Die Hände im Naturfreunde Logo sollen wieder einmal zum Symbol unserer Solidarität werden! Bitte unterstütze diese Aktion. Vielen Dank!
Um diese Kampagne ins Rollen zu bringen, haben sich nun einige Persönlichkeiten aus Sport, Politik, Kunst, Kultur und Wirtschaft bereiterklärt, sich ehrenamtlich zu engagieren. Gerlinde Kaltenbrunner, Sepp Friedhuber, Heinz Zak, Hans Goger, Herbert Raffalt, Ernst Vitek vom Naturhistorischen Museum oder Hans Thurner haben ihre Hilfe bereits zugesagt, weitere werden folgen.
IBAN: AT77 6000 0000 0174 0400
BIC: OPSKATWW
Nepal: (größer als Österreich und die Schweiz zusammen)
147.000 km²
27 Mill Einwohner (geschätzte 30 Mill)
Distrikt Gorkha: (ca. wie 4 Bezirke in NÖ)
3.700 km²
288.000 Einwohner
Bergregion Tandrang:
7.000 Einwohner
Vortrag mit Gerlinde Kaltenbrunner
Termin: 17. Juni 2016, 19:30
Ort: Kulturzentrum Oberschützen
Alle Details hier >
1. Burgenländsiche 8.000er-Marsch
Termin: 18. Juni, 7:00 Uhr
Treffpunkt bzw. Start: Hauptplatz Bad Tatzmannsdorf
Es ist ein Gebot der Stunde, einen Beitrag zur Linderung der Not in diesem armen, wunderschönen Land mit großartigen Menschen zu leisten. Alle gemeinsam können wir gezielt helfen Solidarität mit den Ärmsten der Armen zeigen. Die Hände im Naturfreunde Logo sollen wieder einmal zum Symbol unserer Solidarität werden.
Meine privilegierte Lage in Österreich verpflichtet mich geradezu zu helfen. Es ist selbstverständlich die Menschen in Nepal zu unterstützen, wo immer es geht. Vor vielen Jahren als ich noch Hüttenwirt war, habe ich einen Mann aus Nepal zur Unterstützung auf der Südwienerhütte gehabt. Daraus ist eine innige Freundschaft entstanden. Sonam ist heute immer noch in Österreich und arbeitet bei meinem Schwager auf der Gollinghütte.
Seit 25 Jahren reise ich nach Nepal. Dabei habe ich die Menschen, ihre Kultur und das Land schätzen gelernt. Jetzt, nach dem Erdbeben zu helfen und etwas zurück zu geben ist selbstverständlich!
Ich versuche mit meinen Vorträgen oder mit der Publikumswanderung gemeinsam mit Gerlinde Kaltenbrunner, die am 18. Juni im Burgenland (8.000er Marsch, Start: 7:30 in Bad Tatzmannsdorf) stattfinden wird, so viel wie möglich diese wichtige Aktion zu unterstützen.